SCHULBLATT
06/2022

editorial

Liebe Schulgemeinschaft,

Endspurt!
Nur noch 2,5 Wochen bis zum Ferienbeginn. Kaum zu glauben, soll doch bis dahin noch so viel stattfinden! Aber sehen Sie selbst…

Bereits sommerlich eingestimmte Grüße von der ganzen Redaktion schickt
Kira Jensen

was diesen Monat wichtig ist

Termine

FR, 24.6., 20 Uhr und
SA, 25.6., 19 Uhr
English theatre play “Punk Rock” der Klasse 10b

DO, 30.06.2022, 19-20 Uhr
Zukunftswerkstatt

SA, 02.07.2022, 16 Uhr
Sommerkonzert der Mittelstufe

MI, 06.07.2022
Letzter Schultag – Unterricht bis 10.00 Uhr

DO, 07.07. bis MI 17.08.2022
Sommerferien

Alle Termine finden Sie unter https://waldorfschule-wandsbek.de/termine/


Punk Rock
Theaterstück der 10b

Liebe Schulgemeinschaft,


die 10b führt am 24. und 25. Juni das englische Theaterstück Punk Rock von Simon Stephens auf. 
In der Punk Rock Musik drückt sich eine Haltung des Widerstands und der Befreiung von Belastungen aus, mit denen besonders Jugendliche in unserer Welt konfrontiert werden. Bei den Schüler*innen am britischen Gymnasium in Stockport ist es nicht anders. Die Abschlussklasse befindet sich mitten in den Vorbereitungen für ihre Examen. Liebesgeschichten, Leistungsdruck und Zukunftsängste bestimmen den Alltag. Doch hinter der scheinbar alltäglichen Fassade tun sich menschliche Abgründe auf. Intrigen, toxische 
Freundschaften und soziale Ausgrenzung stauen sich an und entladen sich schließlich in einer blutigen Gewalttat. Dass die Thematik, die Simon Stephens in seinem Stück behandelt, durch den jüngsten Amoklauf in den USA leider wieder an Aktualität gewonnen hat, haben wir uns natürlich 
nicht gewünscht. Trotzdem hat die 10b sich entschieden, das Stück von einem vermeintlich „normalen“ Schulalltag auf die Bühne zu bringen.
Wir empfehlen das Stück ab 14 Jahren und bitten alle Eltern sehr, sich daran zu halten.

Don Carlos
Don Carlos

Wir freuen uns auf Ihren Besuch am 24. Juni 2022 um 20.00h und am
 25. Juni 2022 um 19.00h im Gymnastiksaal der Rudolf Steiner Schule Wandsbek!
 Karten können an der Abendkasse ab 45 Minuten vor der Aufführung gekauft werden (2,50 Euro).


Mit herzlichen Grüßen
_Laurin Mühlenberg für die 10b _


Mittelstufenkonzert

Liebe Eltern, liebe Freunde der Schulmusik!

Es ist mal wieder soweit, wir dürfen Sie einladen, die Orchester der Klassen 4, 5 und 6 und das Mittelstufenorchester anzuhören. Wir haben in den letzten Monaten viel musiziert, viel gesungen und nun möchten wir gerne zeigen, was entstanden ist.

Kommen Sie also gerne und zahlreich und ganz ohne Ticketbuchung am Samstag, den 2. Juli um 16:00 Uhr in unsere schöne Aula, um zu hören, zu staunen und vielleicht sogar selber mitzusingen … !

Mit diesem Konzert wollen wir dann auch das Schuljahr für alle Kulturhungrigen abrunden und freuen uns auf einen hoffentlich unbeschwerten Herbst, wenn es dann im August wieder losgeht!

Für das Musikkollegium grüßt, sommerlich gestimmt
Jörn Rüter

was wir erlebt haben

Rückblick: Zukunftswerkstatt

Liebe Schulgemeinschaft,

die erste „Zukunftswerkstatt“ hat stattgefunden!
Wir haben uns mit Eltern und Lehrer:innen im Handlungsraum getroffen und uns alle erst einmal vorgestellt, denn es gab neue Gesichter zu entdecken! Dann haben wir gesammelt, was uns bewegt und/oder woran wir arbeiten möchten. Hier die Stichpunkte – ohne Gewähr auf Vollständigkeit 😊

1. Was ist eigentlich Anthroposophie? Was ist eigentlich Waldorfpädagogik?

2. Wie könnte unsere Schule in 20 Jahren aussehen? Weniger Maschinen, mehr Handarbeit – auch in den Schulfächern? Mehr handwerkliche Fächer: Verstehen und begreifen (zur Zeit liegt der Schwerpunkt auf musikalisch-künstlerischen Fächern) Aber auch: Altbausanierung und neuer Kindergarten

3. Wir sind eine Klimaschule! Verständnis von und für Klima und Klimawandel „Geht demonstrieren und kommt mit vielen Fragen zurück!“ Mehr Angebote zum Thema, evtl. auch spannend für die Fächer Physik und Mathematik: Erkenntnisse messbar und erlebbar machen

4. Kommunikation: Wie wollen wir Informationen weitergeben, wie wollen wir uns verständigen, wie fühlen sich in der Kommunikation alle abgeholt und mitgenommen? Welche Möglichkeiten haben wir als Schule, besser miteinander zu kommunizieren? Worauf begründet sich eine gute Kommunikation? Auch: Begegnung und Kommunikation: sich selbst dazu tun, mitmachen, sich einbringen, nach welchen Werten wollen wir leben?

5. Idee von Themenkreisen in der Schule (z.B. ein Frauenkreis, aber Männer sind ebenfalls willkommen) Menschen in ähnlichen Lebenssituationen treffen sich zum Austausch, Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe – was eint uns, wie können wir durch unsere Erfahrungen voneinander profitieren? Schule als Plattform nutzen, Gleichgesinnte zu finden

6. Zukunftstage: Was sollte nach innen, was nach außen gearbeitet werden? Wo wollen wir hin?

7. Kinderschutzkonzept: Wunsch, das Thema in der Schulgemeinschaft für alle erlebbar und präsent zu machen. Projektwoche zum Thema: so wollen wir miteinander leben und umgehen

8. Wunsch/ Idee AGs für Eltern und Schüler:innen anzubieten: Welche Themen möchte ich gerne anbieten? Welche interessieren mich? Wer könnte Interesse haben, AGs anzubieten und in welchem Rahmen möchten Schüler:innen und Eltern und Lehrer:innen teilnehmen?

Ich hoffe, alle Teilnehmenden können sich wiederfinden. Wir haben unsere erste „Zukunftswerkstatt“ als gewinnbringend erlebt und es tat gut, einfach mal wieder ins Gespräch zu kommen und zu hören, was uns bewegt. Die nächste „Zukunftswerkstatt“ wird am Donnerstag, den 30. Juni von 19-20 Uhr stattfinden – es sind alle aus der Schulgemeinschaft herzlich eingeladen, mitzumachen!

Herzlichen Dank für Ihre und Eure Inspirationen – und bis zum nächsten Mal!
Herzliche Grüße

Eure Elternräte Jannik und Elisabeth

unsere schule - was hier wächst

Schülerprojekt "Faces"

Bühnenkeller

Einen kleinen Einblick hinter die Kulissen, um genau zu sein in den Kulissenkeller, der Schule gibt es dieses Mal durch ein dort realisiertes Projekt. Mein Name ist Tom Schaarschmidt, Bühnenmeister der Aula an der Schule und ich möchte heute von einem Schülerprojekt berichten, was ich mit Lukas Ohlendorf (Bundesfreiwilligendienst und Bühnenmeister) ins Leben gerufen habe.

Im August 2021 habe ich meine Arbeit in der wunderschönen und großen Aula aufgenommen. Die ersten Wochen bestanden aus Aufräumarbeiten und Neuorganisation der Bühnenräume und Werkbereiche. Mit der Aufgabe, vier Theaterstücke der Klassen, sowie die Chor- und Konzertaufführungen zu realisieren wurde schnell klar, dass eine sehr klare Struktur geschaffen werden musste. Ich hatte von Beginn an die Motivation, ressourcenschonend und schülerorientiert zu arbeiten. Den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, selbst kreativ zu werden und maßgeblich am Bau des eigenen Bühnenbilds mitzuwirken, stand für mich immer im Vordergrund. Nach und nach lichtete sich der Raum in unserem großen Kulissenkeller unter der Bühne und alte nicht mehr gebrauchte Kulissenelemente wurden in ihre Einzelteile zerlegt. So entstand ein großer Materialfundus aus dem wir bisher alle Bauprojekte der Klassenspiele bedienen konnten.

Der freie Raum brachte auch einige Wandflächen zum Vorschein. Hier ist sofort die Idee geboren, diese kreativ zu gestalten. Ich sah sofort das Potenzial mit der freien Fläche Schülerprojekte zu unterstützen. Am 28.05.2022 haben wir das erste Projekt mit einer Auswahl von 6 Schüler:innen begonnen. Die zwei großen Flügeltüren des Lastenaufzugs sollten hier als Leinwand für eine kreative Arbeit dienen. Lukas Ohlendorf und Mika Hendoupour (Schüler der 12a und zukünftiger Bundesfreiwilligendienst an der Bühne) haben die Fläche vorbereitet und gemeinsam wurden Farben und Malutensilien bereitgestellt. Das Farb- und Gestaltungskonzept wurde von Alma Zausch (Abiturientin Jahrgang 2022) und Ellen Heinrichs ausgearbeitet. Unter deren Anleitung haben alle beteiligten Schüler:innen mit den Farben experimentiert und die Formgebung im Laufe der Arbeit gefunden. Ziel des Projektes war es, so viel wie möglich kreativen Freiraum zu bieten und Platz für außergewöhnliche Ideen zu lassen. Nach dem Feedback aller Beteiligten ist dies sehr gut gelungen und das Ergebnis lässt sich sehen.

Abschließend kann ich sagen, dass diese Arbeit viel Motivation erzeugt hat, mehr solcher Projekte ins Leben zu rufen und die Räume unter der Bühne als kreative Bereiche zu definieren. Die nächste Idee steht schon in den Startlöchern. Wir melden uns bald wieder…

Tom Schaarschmidt


KINDERGARTENKRAM AUS TONNDORF

So wenig Zeit und noch so viel vor.
Bald schon fangen die Sommerferien an, ein Kindergartenjahr neigt sich dem Ende zu und der Abschied von unseren diesjährigen Vorschulkindern rückt in greifbare Nähe. Unsere groß gewordenen Kinder ziehen nun weiter, um wundervolle Zeiten in der Schule zu erleben. Insgesamt sind es siebzehn Kinder aus drei Elementargruppen.
Bis dahin haben wir allerdings noch einiges vor. Wir freuen uns darauf mit den Vorschulkindern einen Ausflug zu machen, einen ganzen Vormittag werden wir unterwegs sein, nur die Vorschulkinder mit uns Erziehern, wir wollen mit einem Zug fahren, um in einem Haus ohne Wände mitten in einem Wald zu picknicken, den Wald erobern und mit dem Zug wieder zurückfahren, das ist der Plan (wenn Wetter und HVV mitspielen).
Wir dürfen wieder gemeinsam feiern und das tun wir auch, endlich wieder ein Sommerfest mit Kindern und Eltern, gruppenübergreifend, wie schön, schon die Planung macht einen Riesenspaß. Am letzten Schultag sind dann die Eltern der Vorschulkinder eingeladen, die feierliche Verabschiedung ihres Kindes zu begleiten.

Allen Lesern wünsche ich schöne Sommerferien.
Fröhliche Grüße aus dem Waldorfkindergarten Hamburg Tonndorf
Parwin Hendoupour


Warum mit den Kindern Ackerbau?

Zu unserem pädagogischen und sozial-ökologischen Landbauprojekt
Thomas Marti

Angestoßen durch den Wunsch und die Anregung aus der Elternschaft, haben wir vor einigen Jahren Ausschau nach Ackerland gehalten, um mit den beiden 4., 5. und 6. Klassen Landbau zu betreiben. Nachdem unser Bemühen, Land des ehemaligen Ferck’schen Hofes in Volksdorf pachten zu können, erfolglos blieb, erhielten wir vom Gut Wulfsdorf die Möglichkeit, ca. 1.000 m² Ackerland bewirtschaften zu können. Das Gut Wulfsdorf ist ein zertifizierter Demeter-Hof und mit unserer Schule seit langer Zeit freundschaftlich verbunden.
Zur Zeit stehen wir am Start der vierten Anbau-Saison. Nachstehend erzähle ich, welches unsere wichtigsten Anliegen sind, was wir mit den Klassen tun und was wir noch vorhaben.

22_06_Acker

Was die Kinder lernen und sich erarbeiten, soll für die Welt von Bedeutung sein
Seit Anbeginn der Waldorfschulen gibt es auch an unserer Schule in der 3. Klasse die so genannte Ackerbau-Epoche. In dieser Epoche lernen die Kinder den Weg vom Korn zum Brot praktisch kennen. „Praktisch“ heißt, dass die Kinder den Acker selber bestellen, dazu mit vereinter Kraft den Pflug und die Egge ziehen, die Steine aufsammeln und dann das Getreide aussäen (meist Roggen). Sobald das Getreide erntereif ist, wird es mit der Sichel geschnitten, werden die Ähren gedroschen und das Korn gemahlen. Am Ende erfolgt das Backen von Brot, wofür auf dem Schulareal ein Holzbackofen zur Verfügung steht. Natürlich darf dann auch ein abschließendes Erntedankfest nicht fehlen.
Was lernen die Kinder dabei? Durch eigene Tätigkeit und erlebendes Betrachten erfahren die Kinder, wie ein Naturprozess (Keimen, Wachsen, Reifen) durch Arbeit und Zuwendung zu einem kulturellen Vorgang wird. Neben dem Hausbau ist der Ackerbau seit der Neolithischen Revolution vor rund 12.000 Jahren die älteste Kulturtechnik, sie ist nachweislich älter als Schreiben und Lesen. Bis heute ist die Landwirtschaft der größte Wirtschaftszweig der Welt und verdanken wir ihr unsere Ernährungs- und Lebensgrundlagen. Dazu gehören natürlich auch die sozialen, ökologischen und klimatischen Bedingungen, unter denen wir leben und die wir Menschen mitbeeinflussen. Zum Erhalt dieser Lebensgrundlagen wird die Landwirtschaft auch in Zukunft von zentraler Bedeutung sein. Letztlich geht es aber nicht nur um unsere Ernährung, sondern um die Gesunderhaltung der Erde überhaupt. Was liegt also näher, als diese Thematik nicht nur theoretisch, sondern den Kindern auch durch Praxiserfahrung zu vermitteln?
Mit unserem Landbauprojekt möchten wir diesen Anliegen noch mehr Raum geben und zusätzliche Möglichkeiten schaffen, für die Erde und ihr Leben tätig zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Wir sind überzeugt, dass es von großer Wichtigkeit ist, den Kindern und Jugendlichen über land- und gartenbauliche Tätigkeiten eine zukunftsträchtige Beziehung zu unseren Lebensgrundlagen zu ermöglichen und damit ein reales Verständnis für ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse zu veranlagen. Unser oberstes Anliegen ist, den Kindern zu vermitteln, dass das, was sie lernen und sich erarbeiten, für die Welt eine Bedeutung hat.

Don Carlos
Don Carlos

Wertschöpfung durch Zuwendung und Arbeit
Seit vielen Jahren schon ist es möglich, die genannten Ackerbau-Epochen mit den 3. Klassen auf dem Hof in Wulfsdorf durchzuführen und hier eigenes Getreide anzubauen. Für die Fortsetzung dieser langen Tradition bauen wir nun auf den zusätzlichen Ackerflächen Kartoffeln (4. Klassen) sowie Weißkohl und Kürbis an (5. Klassen). Neu soll jetzt noch der Anbau von Küchenzwiebeln dazu kommen. Den Weißkohl verarbeiten wir dann mit den Schülerinnen und Schülern zu Sauerkraut und vermarkten dieses zusammen mit den anderen Erzeugnissen an einem Herbst-/ oder Adventsmarkt. Im vergangenen Jahr konnten wir rund eine Tonne Kartoffeln vermarkten, etwa 180 kg Sauerkraut und jede Menge Hokkaido-Kürbisse verkaufen.
Wichtig für uns ist, dass wir nicht in erster Linie für den eigenen Kochtopf produzieren, sondern, wie in der „richtigen“ Landwirtschaft, für andere Menschen. Das bedeutet, dass wir einerseits mit dem Hof zusammenarbeiten und seine Hilfe in Form von Maschineneinsatz, Transport- und Lagermöglichkeiten in Anspruch nehmen; andererseits geben wir unsere Erzeugnisse auch weiter und vermarkten diese, womit wir auch Einnahmen generieren, die wir für die Pachtmiete, für den Zukauf von Saat- und Pflanzgut, für neues Werkzeug oder die für Kosten des Maschineneinsatzes verwenden. Damit bewegen wir uns im wirtschaftlichen Beziehungsfeld von Produzenten und Konsumenten, dessen Drehpunkt der Handel bzw. der Marktstand auf dem Schulgelände darstellt. Aus der eigenen Tätigkeit gelangen wir mit den Kindern so in eine praktisch entwickelte und erlebbare „kleine Sozial- und Wirtschaftskunde“ mit allen dazu gehörigen Fragen: Was kostet ein Kilogramm Kartoffeln, was ist also ein gerechter Preis, vielleicht 90 Cent wie im Supermarkt? Oder was machen wir mit möglichen Verlusten, z.B. durch den Kartoffelkäfer? Sollten wir diese nächstes Jahr von Hand abpflücken, oder vielleicht doch Gift einsetzen? Das sind alles Fragen, die auch Fünftklässler ansatzweise schon begreifen und bedenken können.
In der 5./6. Klasse kommt nun die Weiterverarbeitung des Weißkohls dazu, indem wir die geernteten Kohlköpfe putzen, schneiden und hobeln, kneten und stampfen, einsalzen und würzen, um sie dann einige Wochen im Fass gären zu lassen, bis wir dann das Sauerkraut für den Verkauf abpacken und etikettieren können. Viele Kinder mögen kein Sauerkraut, was aber an dieser Stelle unwichtig ist, denn wir produzieren nicht für uns, sondern für Krautliebhaber! Und auch hier lassen sich eine Reihe von praktischen Fragen erörtern und in einer kleinen Sozial- und Wirtschaftskunde behandeln. Beispielsweise kann man über den Charakter von Selbstversorgungs- oder Subsistenzwirtschaft, Tausch- und Geldwirtschaft sprechen und daran anschließend das Wesen und die Bedeutung von Geld beleuchten. Dazu gehört selbstverständlich auch die Frage, wer das Risiko von Verlusten trägt (z.B. durch Trockenheit, Starkregen oder Schädlingsbefall), oder was mit einem möglichen Gewinn geschehen soll. Für dieses Jahr haben wir uns gemeinsam mit den beteiligten Klassen entschieden, den Reingewinn von 808 Euro einem Hilfsprojekt für Kleinbauern in Äthiopien zukommen zu lassen. Damit erreichen wir nicht nur die Käuferinnen und Käufer an unserem Marktstand, sondern auch Menschen in einem anderen Kontinent.
In der 5./6. Klasse beginnt nun ebenfalls der Gartenbau-Unterricht, wo neben der Bearbeitung des Schulgartens auch die schuleigenen Bienen gepflegt werden und wo der geerntete Honig und das Bienenwachs vermarktet wird. Weiter ist die Schule in Finkenwerder mit Obstbau engagiert, wo es für die 6. Klassen Bäume zu pflegen, die Früchte zu ernten und Apfelsaft herzustellen gibt. Auch dieser kann dann zusammen mit dem Honig und den Bienenwachskerzen auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Das freundliche Bedienen der Kundschaft und das Verkaufen am Stand mit dem genaue Abwiegen, der Berechnung des Preises, dem korrekten Umgang mit der Kasse und einer zuverlässige Buchführung sind eine besondere Herausforderung und bei den Schülerinnen und Schülern ein beliebter und heiß begehrter Job.

Von den Idealen zur tatsächlichen Arbeit
Meine Aufgabe ist, die Projektarbeiten zusammen mit dem Gut Wulfsdorf zu koordinieren, mit den Klassenlehrer:innen und den Kolleg:innen vom Gartenbau abzusprechen und dann die Arbeiten auf dem Acker anzuleiten und mit den Kindern durchzuführen. Nicht alle Arbeiten sind immer für ganze Klassen geeignet, vieles kann nur in Kleingruppen gemacht werden (z.B. am Förderband Kartoffeln sortieren und abfüllen). Manchmal sind sogar „Notfalleinsätze“ an Abenden oder Wochenenden nötig, etwa zum Gießen der noch zarten Jungpflänzchen bei Trockenheit. Oftmals und gerne helfen auch Eltern mit, wenn sie ihre Kinder auf den Acker begleiten und sich mit ihnen freuen, tatkräftig mitarbeiten zu dürfen. Vieles ist auch nicht genau planbar und von den Wetterverhältnisse und der Entwicklung auf dem Acker abhängig. Regelmäßige Inspektionen auf dem Acker sind deshalb nötig, manchmal sind dann auch Sofortmaßnahmen erforderlich. Da unser Acker für die meisten von uns außerhalb des alltäglichen Wahrnehmungshorizontes liegt, ist es wichtig, das Bewusstsein dafür bei allen Beteiligten immer wieder wachzurufen und dafür zu sorgen, dass unser Acker neben allem, was an der Schule sonst noch zu bewältigen ist, nicht in Vergessenheit gerät.
In den vergangenen drei Jahren haben wir mit der Organisation und der praktischen Durchführung auf dem Acker viele wertvolle Erfahrungen machen und Verbesserungen vornehmen können. Zu den bisherigen Erzeugnissen sollen jetzt für die 5./6. Klasse noch Küchenzwiebeln dazu kommen, womit wir das Limit des praktisch Durchführbaren vermutlich erreicht haben werden: Aussaat, Pflege, Ernte und Verarbeitung müssen ja besonders wegen der Sommerferien in den Verlauf des Schuljahres passen und parallel zum Schulalltag auch bewältigbar sein. Ein noch nicht befriedigend gelöstes Problem ist das Rekrutieren von Hilfen für die regelmäßig notwendigen Kurzeinsätze wie abendliches Gießen oder gelegentliches Hacken der Wildkräuter. Besonders für die Wochenenden und während der Sommerferien wäre es deshalb hilfreich, wenn sich eine kleine Gruppe von Eltern finden ließe, die für kurzfristige Einsätze auf dem Acker bereit stünde.

Wenn Sie sich also, liebe Leserin, lieber Leser, durch den vorliegenden Bericht angeregt fühlen, dann auch Freude und Lust verspüren, in der genannten Weise mitzuhelfen, und wenn für Sie Wulfsdorf nicht mit einem allzu großen Aufwand erreichbar ist, dann melden Sie sich doch bitte, ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme: thomas.marti@waldorfschule-wandsbek.de; mobil 0157 881 80108.
Übrigens: Wenn Sie Aktuelles aus unserem Landbauprojekt erfahren möchten, finden Sie hier das gesuchte: https://ogy.de/landbau-rsshh

Die Gründung - zweiter Teil

Schon Ende 1921 begannen die Vorbereitungen zur Schulgründung. Rudolf Steiner berief den ihm schon lange bekannten Kreisschulrat Doktor Max Kändler aus Greiz im Voigtland (Erzgebirge) als Schulleiter an die Freie Goetheschule. Dieser gab seine sichere Stellung auf und zog mit seiner Frau und zwei erwachsenen Kindern nach Wandsbek, um dort als Schulleiter und erster Lehrer zu wirken. Seine Tochter Ilse Kändler, spätere Rolofs, sollte den Eurythmie-und Handarbeitsunterricht geben. Sie war zu der Zeit 18 Jahre alt.

Don Carlos

Max Kändler

Don Carlos

Ilse Kändler

Max Kändler und seine Tochter Ilse erhielten in Berlin von Rudolf Steiner noch einige Hinweise und Anregungen, die Grundlagen der neuen Pädagogik und den Unterricht betreffend. Zu Ostern sollte die Schule von Rudolf Steiner eröffnet werden, der sich zu der Zeit auf einer Vortragsreise in Hamburg befand. Doch die Genehmigung kam nicht und so musste die Eröffnung verschoben werden. Damit nahm das jahrzehntelange Ringen mit den Behörden über Zulassungen, Befreiung von Auflagen, Freiheiten in der Pädagogik und vieles mehr seinen Anfang. Im März 1922 kam die mündliche Absage der Genehmigung aus Berlin. Nach einer entschlossenen Erwiderung folgte jedoch Mitte April die mündliche Zusage. Die schriftliche Zusage blieb allerdings zunächst aus und so teilte Herr Dr. Kändler dem Ministerium mit, dass man spätestens am 22.5.1922 mit dem Unterricht beginnen würde. Die schriftliche Genehmigung als pädagogische Versuchsschule kam erst am 7. Juli 1922, als der Unterricht schon längst gegeben wurde. Auf Anraten von Rudolf Steiner erhielt die Schule nicht den Namen »Rudolf Steiner Schule« sondern »Freie Goetheschule«. Erst mit der Wiedereröffnung nach dem Krieg wurde diese Bezeichnung geändert.

Zum Abschluss sei noch ein Ausschnitt aus den Erinnerungen von Angela Rascher hinzugefügt, sie war eine der 9 Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse von Herrn Dr. Kändler 1922. „ … da saßen wir neun Kinder in den Schulbänken, hörten und erlebten andächtig, wie ein Engel den Regenbogen herabschwebte und das »A« mitten ins Klassenzimmer brachte, und neun Kinder empfingen es mit offenen Armen“.
Rudolf Steiner hat die Schule übrigens nicht mehr besuchen können, ihre Geschicke jedoch in den ersten Jahren intensiv begleitet.

Der Spruch, den Rudolf Steiner Dr. Kändler für die Schule gab, hat noch heute eine große Bedeutung für das Kollegium:

Aus dem Ernst der Zeit
muss geboren werden
der Mut zur Tat.
Gebt dem Unterricht,
was der Geist euch gibt,
und ihr befreit die Menschheit
von dem Alpdruck,
der auf ihr lastet durch
den Materialismus.
Rudolf Steiner

Marion Lemcke (wird fortgesetzt)

sammelsurium

Beschleunigtes und Anzeigen

Fotowettbewerb Benjamin Richter

Benjamin Richter, 11b

2. Platz beim Fotowettbewerb
Benjamin Richter aus der 11b hat bei dem hvv-Fotowettbewerb den 2. Platz erreicht.
Das gesuchte Fotomotiv: Eine von über 10.000 Haltestellen im Hamburger Verkehrsverbund.
Sein Foto ist nun auf der Seite hvv-schulprojekte.de zu sehen und ab Mitte Juni in der Rathauspassage!


Elftklässler bricht Schulrekord im 5.000 m Lauf
Beim legendären 5.000 m Lauf um den Kupferteich hat Peer Tjorben Vogel aus der 11a den 9 Jahre alten Schulrekord gebrochen. Der neue Rekord liegt nun bei 18 Minuten 31 Sekunden. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1988 war nie ein Schüler schneller. Herzlichen Glückwunsch, Peer!

Nachtrag: Eine Woche später bricht Peer auch den Rekord über 3.000 m. Auch hier war an unserer Schule nie jemand schneller!

Olaf Höhnke


FSJ-Stelle frei
Wer hat Lust sein FSJ bei uns im Waldorfkindergarten in Tonndorf in der 8-Stunden-Gruppe zu machen? Von August 2022 bis Juli 2023.

Bei Interesse freuen wir uns über einen Anruf! 040/6562154


Macht mit beim Stadtradeln!
Vom 01.09. bis zum 21.09.2022 ist es wieder so weit: beim deutschlandweiten Wettbewerb „Stadtradeln“ sammelt Hamburg klimafreundliche Fahrradkilometer. Und wir radeln gemeinsam als Klimaschule und die dazugehörigen Waldorfkindergärten mit.
Bereits letztes Jahr hatte Moritz Schmidt-Siebrecht (Papa aus der Kita Tonndorf) das Team:
„Waldorfschule und -kita Hamburg-Wandsbek“ gegründet.
Mit nur 20 Fahrern erreichten wir einen Platz unter den besten 200 von über 1.000 Teams. Wir finden, da geht noch viel mehr!
Warum solltet Ihr mitmachen? Weil Radfahren Spaß macht, gut für das Klima und gesund ist, um nur einige Gründe zu nennen. Wer kann mitmachen? Jeder, der sich der Waldorfschule/ -Kita zugehörig fühlt: Schüler, Lehrer, Erzieher, Eltern, Geschwister, Großeltern, der Chor ,…. Wie macht Ihr mit? Meldet Euch unter www.stadtradeln.de/hamburg an. Gründet eventuell ein Unterteam, z.B. Klasse 2A, Lehrer, Eltern, …. Bisher existiert ein Unterteam – der Chor. Die genauen Spielregeln findet Ihr unter: www.stadtradeln.de/spielregeln. Tragt täglich, wöchentlich oder am Ende des Aktionszeitraums Eure Kilometer ein. Übrigens gibt es eine siebentägige Nachtragefrist für alle Fahrten (das wäre dann der 28.09.2022).
Zitat von der Website vom Stadtradeln: „Wir glauben, man kann den Menschen viel über die Vorteile des Radfahrens erzählen. Am wirksamsten überzeugt man sie aber, wenn sie für 21 Tage einfach mal selbst aufs Rad steigen.“
Also auf die Räder – fertig los!

Monja Stelljes-Szambien


Wohnungssuche
Wir (Sabine & Maja) suchen zum schnellstmöglichen Termin eine ca. 70 qm² große Wohnung mit 3,5/4 Zimmern, Vollbad, Küche, Terrasse/Garten für max. 1000 € Warmmiete. Möglich wäre auch eine Anbindung an eine ältere Person, welche organisatorische Unterstützung im Alltag benötigt (keine Pflege). Bitte Nachricht an: sachteleben@posteo.de

schulschnack

Kunstunterricht

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Redaktion Kira Jensen / Maret Rittmüller / Theresa Große
Technik Peter Bickel
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