Am Mittwoch ging es wiederum ähnlich zu in der Schule, nur nachmittags wurde schon einmal geprobt, da nun am Folgetag die erste Aufführung der „ELU-Show“ anstand. Gleich am Donnerstagmorgen brachen wir auf nach Bergstedt zur Christophorus – Schule, wo die Kinder ihre mitgebrachte Show mit traditionellen und neuen Tänzen und Liedern sowie Akrobatik zeigten, was die Schüler*innen begeistert und konzentriert bewunderten.
Anschließend gab es einen berührenden Workshop mit dem Mittelstufen Chor, die uns etwas vorsangen, den tansanischen Kindern einen Kanon beibrachten und von dem tansanischen Kollegen dann „Jambo“ auf Suaheli erlernten. So kommt man wirklich zusammen! Nach dem Mittagessen ging es an die Alster, wo wir an der Barca freundlicherweise Tretboote bekamen, was einen großen Spaß bei allen Beteiligten hervorrief. Der Höhepunkt war es, unter der Fontaine der Innenalster hindurch zu fahren.
Freitag besuchten wir die Albert Schweitzer Schule mit ähnlichem Programm wie am Donnerstag und dann mussten sich erst einmal alle kräftig ausruhen! So kamen wir dann am Samstag im Garten einer Gastfamilie zum Picknick zusammen und anschließend mit großem Spaß auf dem Schemmannspielplatz. Die Riesenschaukeln, Ballplätze aller Art, Spielgeräte usw. waren natürlich alle unbekannt für unsere Gäste und wurden dementsprechend begeistert genutzt. Am Abend hatten wir die Möglichkeit mit allen zusammen in die Aufführung des Bundesjugendballets im Ernst Deutsch Theater zu besuchen. Auch dies ein ganz besonderes Erlebnis: Theaterbesuch, Ballett, überhaupt abends ausgehen kommt in Tansania einfach überhaupt nicht vor.
Der Sonntag ließ nun Raum für die Aktivitäten in den Familien und für die Erwachsenen Gäste Raum für ein Gartenfest, wo all diejenigen kommen durften, die zuvor schon in Morogoro zu Besuch waren. Ein herzliches Wiedersehen mit vielen Gesprächen, Tischtennis und Volleyball, Feuerschale und Grillen, Baden.
Die zweite Woche begann mit einem Ausflug nach Lübeck zur Waldorfschule. Auch hier wieder ähnlich wie in den anderen Schulen: Show, Workshop, Mittagessen. Überall wurden die Gäste mit großer Offenheit und Herzlichkeit aufgenommen. Anschließend ging es dann bei leicht gemischter Wetterlage an den Ostseestrand und es war schwierig, die tansanischen Gastkinder wieder aus dem Wasser zu holen. Der Spaß war einfach riesig. Am Abend haben wir die tansanischen Lehrer in die Elbphilharmonie ausgeführt wo uns eine großartige Überraschung erwartete. Eine Percussionistin, die auf überwiegend selbst hergestelltem Instrumentarium spielte, mit vielen Plastikflaschen, raschelnden Tüten, Korken – alles Dinge, die in Morogoro als Abfallproblem eine große Rolle spielen. Hier wurden sie zu spannender Musik.
Der Dienstag wurde etwas ruhiger – Unterrichtsteilnahme, Begegnungsprojekte, Ausruhen in den Familien. Es war hinreißend zu sehen, wie unsere Klassen die afrikanischen Tanzschritte erlernten und auf Suaheli sangen. Und genauso, wie die tansanischen Kinder erste deutsche Liedchen oder Eurythmie mitmachten. Glücklicherweise hatten wir die Chance mit einer kleinen Reportage am Dienstag im Hamburg Journal (NDR) aufzutreten, was noch eine schöne Werbung für unsere Schulpartnerschaft und die Veranstaltung am Mittwoch war.
Mittwoch war nun der große Tag in unserer Schule. Am Vormittag die Show für die ganze Schulgemeinschaft und am Abend vor voller Aula als öffentliche Aufführung. Die Stimmung war umwerfend! Vor allem die junge Elternschaft unserer Schule war großartig vertreten.
Und nun kam schon der letzte Tag: Abschiednehmen nachdem nochmal ordentlich gemeinsam gesungen und getanzt wurde. Ein fröhliches Treiben am Pizzaofen mit leckerer Pizza und Salaten der 4a war der Schauplatz für den Abschied unserer Gäste von der Schulgemeinschaft. Freitagmorgen im Foyer dann ein großer Kreis mit der 4a und man hörte: „Wann und wo sehen wir uns wieder und sind froh“. Und ab ging es zum Flughafen mit einem wehmütigen Auf Wiedersehen.
Was für eine intensive Zeit wir miteinander verbracht haben! Hoffentlich wird das in unserer Schule so weiter leben, dass es vielleicht in einigen Jahren mal eine Fortsetzung geben kann.
Hamburg, September 2025
Sonja Zimowski
für den Verein „Lernen gegen die Armut ev.“