Im Sommer 1988, also kurz nach der „Inbetriebnahme“ ist der Chor zum ersten Mal aufgetreten. Es war eher ein zaghafter, kleiner Versuch mit einem Werk von Zoltan Kodaly mit dem Titel „Turot eszil a cigani“. Die Übersetzung lautet übrigens „Der Landstreicher isst Hüttenkäse“. Der Auftritt dauerte 2 Minuten und 20 Sekunden und war sozusagen die Generalprobe für viele weitere Konzerte, mit denen der Chor in den Folgejahren in den verschiedenen Konzertsälen unserer schönen Stadt und im Ausland, namentlich und exklusiv in Tansania, aufgetreten sind.
Was wurde nicht alles gesungen? Die Klassiker von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Claudio Monteverdi, Johann-Sebastian Bach (natürlich), Wolfgang Amadeus Mozart, Benjamin Britten, Henry Purcell, Antonin Dvorak, Franz Schubert, Felix Mendelssohn, Johannes Brahms, Guiseppe Verdi, Francis Poulenc bis Igor Strawinsky. Aber auch neuere Komponisten kamen zu Ehren: Arvo Pärt, Raul Ramirez, Samuel Barber, Duke Ellington, Mikis Theodorakis, György Ligeti, Leonhard Bernstein, Karl Jenkins, Vaughan Williams, Charles Ives, Martin Palmeri oder Carl Orff. Und dann wären da noch die vielen Lieder aus der Romantik und der Jetztzeit, die so „nebenher“ aufgeführt wurden: Klassikschlager, Volkslieder, Popsongs. Es war, so kann man es im Nachhinein zusammenfassen, ein musikalischer Streifzug durch die Musikgeschichte.
In den 36 Jahren seines Bestehens waren es insgesamt 58 Konzerte, die in erster Linie in der Aula stattgefunden haben, aber auch größere Säle waren dabei: Der Michel, die Laeizshalle oder St. Jacobi. Summa summarum dürften es ca. 45.000 Zuhörer gewesen sein, vor denen der Chor hat musizieren dürfen. Nun wird am 6. Juli dieses Jahres der letzte Auftritt unter der jetzigen Leitung in der Aula der Schule stattfinden, weil Kolja Zimowski aus dem aktiven Leben im Schuldienst ausscheiden wird. Und ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Das ist ein schwerer Verlust für das kulturelle Leben in unserer Schule und in unserem Stadtteil. Nebenbei: Das Verdienst der beiden Zimowskis wurde in 2022 durch die Auszeichnung mit der Farmsen-Berne Medaille gewürdigt.
Am 6. Juli um 19:30 Uhr wird als Abschiedskonzert in der Aula am Rahlstedter Weg ein spannendes Potpourri mit Werken von Bach, Theodorakis, Mendelssohn, MacDonald u.a. zur Aufführung kommen. Karten gibt es an der Abendkasse und im online-Verkauf unter https://waldorfschule-wandsbek.de/termine/.
Klaus Schmidt-Siebrecht