Was ist Waldorf-Pädagogik?
Unter Bildung verstehen wir, allgemein gesprochen, die Anregung aller Kräfte im Menschen, die er in der Begegnung mit der Welt entfalten soll. Wir wünschen dem Jugendlichen, dass er nach Beendigung seiner Schulzeit wohlgerüstet und tatkräftig ins Leben geht, um die Gesellschaft mitzugestalten.
Die Waldorfpädagogik versucht die Grundlagen für ein selbstbewusstes, kreatives und soziales Handeln zu legen, indem sie vor allem die Persönlichkeitskräfte des sich entwickelnden Kindes und Jugendlichen anregt.
Ein breites Fächerangebot von der ersten Klasse an bietet die Möglichkeit, dass das Kind sich in vielfältiger Weise erproben kann. Indem es den anschaulichen Unterricht in der Unterstufe nachvollzieht und miterlebt und in der Mittel- und Oberstufe sein Denk- und Urteilsvermögen entdeckt, erwacht es zum Bewusstsein seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten und damit zum Bewusstsein seiner selbst.
In der ersten bis zwölften Klasse in einem Klassenverband tätig, lernen die Kinder und Jugendlichen die unterschiedlichen Begabungen ihrer Klassenkameraden kennen, sie lernen, mit Konflikten umzugehen, Verantwortung für sich und die anderen zu übernehmen.
Die Waldorfpädagogik orientiert sich an dem von Rudolf Steiner angeregten Menschenbild, nach dem der Mensch sich als geistige Individualität an seiner Umgebung selbst erzieht und dabei bestimmte Entwicklungsphasen durchläuft. Dementsprechend zielt das Angebot an kognitiven, handwerklichen, künstlerischen und Bewegungsfächern darauf ab, den denkenden, fühlenden und handelnden Menschen in seiner Ganzheit anzusprechen; der Unterricht versucht, auf die jeweilige Entwicklungsstufe des Kindes und Jugendlichen einzugehen und schließlich bemühen sich die Lehrer darum, jeden Schüler in seiner individuellen Beschaffenheit so zu verstehen und zu fördern, dass er mit der Gewissheit, die Welt gestalten zu können, die Schule verlässt.